Der Grundstein für die Ergotherapie wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts gelegt. Zu dieser Zeit wurden erstmals eine Vielzahl von Behandlungserfolgen bei psychisch kranken Menschen durch die Anwendung regelmäßiger Arbeit bekannt. Lediglich erst viele Jahre später, im 20. Jahrhundert, begann man in den USA systematisch, die Arbeitstherapie zur Behandlung psychischer Störungen einzusetzen.

In Deutschland begann der Psychiater Hermann Simon im Jahre 1924 erstmals eine arbeitsähnliche Tätigkeit unter therapeutischen Gesichtspunkten zur Behandlung psychisch kranker Menschen einzuführen. Voneinander unabhängig wurde diese dann im Laufe der Zeit von verschiedenen Berufsgruppen, wie beispielsweise Ärzten, Sozialarbeitern und Krankenschwestern weiterentwickelt.

Der Durchbruch der entstandenen Fachrichtung entwickelte sich in Deutschland allerdings erst im Zuge des zweiten Weltkrieges. Durch die Vielzahl an Kriegsverletzten, welche gezielte Maßnahmen zur Rehabilitation benötigten, entwickelte sich die Arbeitstherapie schnell weiter zur Beschäftigungstherapie. Zu dieser Zeit wurden in Zusammenarbeit mit dem Britischen Roten Kreuz Kurzlehrgänge für Beschäftigungstherapeuten zur Behandlung der Soldaten eingeführt.

1953 wurde dann die erste staatlich anerkannte Schule für Beschäftigungstherapie in Hannover gegründet. Durch das 1976 erlassene Ergotherapeutengesetz und die 1999 erlassene Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Ergotherapeuten wurden die bisherigen Berufsbezeichnungen des Arbeits- bzw. Beschäftigungstherapeuten letztendlich zur Berufsbezeichnung des Ergotherapeuten zusammengefasst.

Der Begriff Ergo stammt vom altgriechischen Wort ἔργον (érgon), zu deutsch Werk oder Arbeit und Therapie vom altgriechischen Wort θεραπεία (therapeía), zu deutsch Dienst oder Behandlung ab.

vgl. Ergotherapie Geschichte auf neurologen-und-psychiater-im-netz.org; abgerufen am 10.08.2021